Mit dem beginnenden Wirtschaftsaufschwung – der Marshall-Plan und die Währungsreform vom 18. Juni 1948 mit Einführung der Deutschen Mark schufen die Basis dafür – erreichte die westdeutsche Industrieproduktion 1950 bereits wieder das Niveau des Jahres 1936.1 In Sindelfingen überstieg bereits 1950 die Zahl der Arbeitsplätze die der Einwohner.2 Neben Daimler-Benz und IBM trugen Klein- und Mittelbetriebe in den Folgejahren zum weiteren Erstarken der Wirtschaft in der Stadt Sindelfingen bei. Allerdings erlebte die Textilindustrie gleichzeitig wie andernorts in der BRD einen Einbruch und in der Folgezeit einen massiven Rückgang3.
Infolge der seit Jahrhunderten im Altwürttembergischen in der Erbteilung praktizierten Realteilung hatten alteingesessene Landwirte kleine Betriebe, was sie in der Folge dazu veranlasste, in Unternehmen zu arbeiten und die Landwirtschaft im Nebenerwerb zu betreiben. Flüchtlinge, zunehmend aus der DDR, und Vertriebene brachten sich mit ihrem Wissen und Können als Arbeitskräfte ein.4
Heute hat sich der Landkreis Böblingen zu einem dynamischen Technologiezentrum mit globalen Unternehmen wie Daimler, IBM, Porsche oder Ritter Sport entwickelt.
1 Pucher, Wilhelm, Die gewerbliche Wirtschaft, in: Theiss, Konrad / Baumhauer, Hermann (Hrsg.), Der Kreis Leonberg, Aalen 1964, S. 153 – 200, S. 173.
2 Weisert, Hermann, Geschichte der Stadt Sindelfingen – von den Anfängen bis heute, 2. Aufl., Sindelfingen 1977, S. 118.
3 Ebd., S. 121.
4 Heß, Karl, Der Kreis Böblingen, in: Der Kreis Böblingen, Theiss, Konrad Theiss / Baumhauer, Hermann, Aalen u. a. 1961, S. 15 – 33, S. 31.