Gertrud Ruckh berichtet von Plünderungen, Gewalttaten und sexuellen Übergriffen wie auch von einem französischen Kriegsgefangenen, der ihrer Familie gegen seine Landsleute und die marokkanischen Soldaten der französischen Fremdenlegion beistand.
Gertrud Ruckh berichtet von Plünderungen, Gewalttaten und sexuellen Übergriffen wie auch von einem französischen Kriegsgefangenen, der ihrer Familie gegen seine Landsleute und die marokkanischen Soldaten der französischen Fremdenlegion beistand.
Man hat ja gemerkt, die deutschen, die deutschen Truppen, die kommen also ziemlich nah zu uns, weil es ist abends, glaube ich, bevor, bevor es dann richtig aus war, ist sogar noch eine Truppe mit deutschen Soldaten mit der Gulaschkanone noch im Hof unten gestanden und am anderen Tag sind die gleich wieder weiter und dahinter drein kamen ja die Franzosen und dann kamen ja bei uns die Marokkaner. Und das war eine ganz schlimme Zeit, das war eine schlimme Zeit, weil die haben dürfen an dem Tag alles räubern, also, die haben richtig zuschlagen können, die haben freien Willen gehabt, die haben machen können. Dann sind sie in die Läden rein oder, ich weiß noch, die Hennen haben sie genommen und sie haben sie geschlachtet und dann hat man sie kochen müssen und hat sie vorrichten müssen.
Und da sind auch, also wir haben zum Glück, vis-à-vis hat ein Bauer einen Franzosen gehabt, der Louis, und wie sie bei uns zum Haus rein kommen wollten und schon die Haustür einschlagen wollten, weil man hat zugeschlossen gehabt, dann hat der geschrien, sie sollen uns verschonen, wir seien okay.
Ich weiß noch, Schokolade, also im Ritter, in der Schokoladefabrik, da war der Braun von Stuttgart, Möbelgeschäft Braun und nochmal, die haben dort Lager gehabt, die haben alles ausgeräumt, was dort war, was sie gefunden haben oder die Läden, das war eine schlimme, schlimme Zeit, die ersten paar Tage. Nachher durften sie es nicht mehr so machen. Und die Frauen sind vergewaltigt worden, die wo außerhalb vom Ort waren, und wo niemand gerade da war, so geschickte Männer waren ja weg, ein Teil davon, und da hat man sich damals ein bisschen zusammengeschlossen: Frauen untereinander, dass wir ein bisschen beieinander waren, aber die, die außerhalb waren, die waren also schon in Gefahr, und die sind ja nachher auch von unserem damaligen Pfarrer Pfäfflin, die sind ja nach Tübingen in die Frauenklinik gekommen, damit sie behandelt werden.